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Gute und gerechte Bildung sind zwei Seiten einer Medaille

Bildquelle: © Heino Ullrich, 22.6.2018

 

 

Szene aus meiner Verabschiedungsfeier 2018 – nach 28 Jahren als Schulleiterin und insgesamt 42 Jahren Tätigkeit als Lehrkraft

Gute und gerechte Bildung sind seit mehr als 50 Jahren – Jahrgang 1953 – mein Hauptanliegen. Seit Beenden meines Studiums (Lehramt für Sek II für die Fächer Chemie und Biologie) 1977 suchte ich nicht nur Fachinhalte zu vermitteln, sondern den engen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen zu durchbrechen.

So war für mich von Anfang an die Gesamtschule die angestrebte Schulart. Nach 11 Jahren Gymnasium bin ich 1990 endlich ins Gründungskollegium einer Gesamtschule, der IGS Bargteheide in Schleswig-Holstein, gelangt. Diese Schule habe ich bis zu meiner Pensionierung 2018 geleitet. 2013 wurde die nun „Anne-Frank-Schule Bargteheide“ genannte ‚Gemeinschaftsschule mit Oberstufe‘ Hauptpreisträgerin des Deutschen Schulpreises. Das hat uns alle mit großem Stolz erfüllt.

Die Schule hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zu einer Schule entwickelt, die Kindern zu den ihnen jeweils höchstmöglichen Abschlüssen verholfen hat – und das gerade durch die Arbeit mit einer sehr heterogenen Schülerschaft. Das Spektrum der uns anvertrauten Kinder reichte von „Lernbehinderten“ bis zu „Hochbegabten“. Es ist uns gelungen, alle in dieser Schule so zu fordern, dass die Abschlüsse die Einschätzungen nach Klassenstufe 4 i.d.R. übertrafen, es über lange Jahre keine Schulabbrüche gab und unsere Ehemaligen in ihrem beruflichen Umfeld hervorragend zurechtkommen. Und das alles ohne Separierung, Abschulung, Sitzenbleiben und sonstige systemische Widersinnigkeiten.

Alle sagten, das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

Zum Abschied erhielt ich den obigen Spruch gleich zweimal – für die Wand und als Postkarte.

Die Blüte im Logo hat mein Mann 2000 zum 10jährigen Jubiläum der Schulgründung gezeichnet. Sie visualisiert die Aussage: ‚Lass nicht 1000 Blüten blühen, sondern konzentriere Dich auf die eine, die Vision einer guten Schule‘.

In diesem Sinn sollen die Website und der Blog als Anregung gesehen werden, Schule anders zu machen, eigensinnig und kreativ zu sein. Damit erzielt man Ergebnissse, die Schule einfach gut machen im Sinne der in ihr lernenden und lebenden Kinder und Jugendlichen.

Angelika Knies